Mobiler Pyrolyse-Container

Unser Pyrolyse-Reaktor ist in einem Schiffscontainer integriert, da diese flexibel per Straße, Schiene und Frachter nahezu überallhin transportiert werden können. Die benötigte Energie wird größtenteils aus der verarbeiteten Biomasse selbst gewonnen, indem das entstehende Syngas (brennbarer Gasanteil der Biomasse) genutzt wird. Die Initialzündung erfolgt je nach Standortbedingungen entweder durch mitgebrachte Solarpanele (elektrische Heizspule) oder eine Gasflasche.

Anstatt große Mengen Biomasse zu einer zentralen Pyrolyse-Station zu transportieren, kann die Pyrolyse direkt vor Ort durchgeführt werden. Dies spart erhebliche Mengen an Treibstoff, reduziert Logistikkosten und erhöht die Erreichbarkeit für Kunden. Die dezentrale Anwendung ermöglicht zudem die serielle Produktion von Pyrolyse-Containern und deren weltweite Verschiffung. Dadurch wird eine erhebliche Skalierung realisierbar, die notwendig ist, um einen echten positiven Einfluss zu erzielen.

Bio-Abfallentsorgung

Viele Biomassen haben keine ausreichenden Recyclingmöglichkeiten oder fallen in derart großen Mengen an, dass eine konventionelle Verwertung unwirtschaftlich ist. Durch Pyrolyse können diese Abfälle nicht nur schnell entsorgt, sondern auch in ein wertvolles Produkt – Biochar – umgewandelt werden. Zudem wird der in der Biomasse enthaltene Kohlenstoff langfristig stabilisiert und nicht durch Kompostierung, Verdauung oder Verbrennung in Form von CO₂ freigesetzt.

Geeignete Biomassen für diesen Prozess sind unter anderem:

  • Holz- und Forstreste (Totholz)

  • Pflanzenreste aus der Landwirtschaft

  • Gärreste aus Brauereien und Biogasanlagen

  • Essensreste und Kaffeesatz

  • Tiermist

  • Schnittgut aus der Grünflächenpflege

  • Papier und Pappe

  • Makroalgen

  • Biologisch abbaubare Kunststoffe

  • Invasive Pflanzenarten

Nachhaltige Proteine

Die Zukunft der Welternährung erfordert nachhaltige Proteinquellen. Insbesondere vegane Proteine stehen aufgrund ihres ökologischen Potenzials im Fokus. Während klassische Nutzpflanzen wie Soja große Ackerflächen und Süßwasser benötigen, bietet die Proteinextraktion aus Seetang eine ressourcenschonende Alternative.

Durch die vorherige Extraktion der Proteine vermeidet Satoumi das ethische Dilemma, wertvolle Nahrungsmittel für die Pyrolyse zu verwenden. Zudem bieten Seetang-Proteine Potenzial für Tiernahrung, beispielsweise in Aquakulturen. Langfristig könnten Seetang-Proteine in ihre Aminosäuren zerlegt und für verschiedenste biochemische Anwendungen genutzt werden. Auch können diese pflanzlich erzeugten Aminosäuren durch Biotechnologische Verfahren in Bakterien in Tierische Proteine umgewandelt werden. Solche Innovationen werden von uns angegangen, sobald sich Satoumi als Unternehmen etabliert hat.

Satoumi setzt also auf ganzheitliche Lösungen, um nachhaltige Biomassen optimal zu verwerten und einen positiven Einfluss auf Umwelt und Wirtschaft zu erzielen.

Biochar – Pflanzenkohle mit vielseitigen Anwendungen

Biochar (biologische Kohle/Pflanzenkohle) besteht größtenteils aus stabilen Kohlenstoffverbindungen. Neben vielen anderen Anwendung kann Biochar den Ernteertrag in der Landwirtschaft erhöhen. Aufgrund seiner hochporösen Struktur besitzt Biochar nämlich eine enorme innere Oberfläche, die Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm speichert und den Pflanzenwurzeln sowie Mikroorganismen zugänglich macht.

Auf landwirtschaftlichen Flächen fungiert Biochar wie ein Schwamm für Wasser, Nährstoffe und Mikroben. Dies ermöglicht eine Reduktion von Düngemittelbedarf, verringert die Nitratauswaschung ins Grundwasser und verbessert die Widerstandsfähigkeit von Feldern gegenüber Hitzewellen und Dürren. Weitere Anwendungen sind:

  • Wachstumsmedium in der Hortikultur (Torf-Ersatz)

  • Nutzung in Projekten zur Wüstenbegrünung

  • Wasserfiltration

  • Zusatzstoff für Tierfutter

  • Reduktion des Zementbedarfs in der Bauindustrie (CO2-Einpaarung, Beton ist das global zweit meist verbrauchte Material nach Wasser)

  • Trägermaterial für Katalysatoren in der chemischen Industrie

Seetang – Biomasse der Zukunft

Seetang (Makroalgen) zählt zu den am schnellsten wachsenden Biomassen der Welt. Algenfarmen können nachhaltig auf der nahezu ungenutzten Meeresoberfläche an Leinen und Bojen kultiviert werden, ohne den Meeresboden zu beeinflussen. Seetang ist reich an Proteinen und produziert Alginate – ein essenzieller Rohstoff für biologisch abbaubare Kunststoffe der nächsten Generation. Zudem absorbiert Seetang CO₂ deutlich schneller als Bäume.

Satoumi entwickelt die Verarbeitungsanlagen, um das volle Potenzial dieser nachhaltigen Ressource zu nutzen. Algenreste werden in den unternehmenseigenen Pyrolyse-Anlagen zu Biochar verarbeitet, wodurch das CO₂ langfristig in stabiler Form der Atmosphäre entzogen wird.

Vorteile von Seetang-Farmen:

  • Kein Bedarf an fruchtbarem Land (Die Meeresoberfläche als unerschlossenes Anbaugebiet)

  • Kein Süßwasserverbrauch

  • Kein Einsatz von Düngemitteln oder Pestiziden

  • Produktion von drei essenziellen Rohstoffen mit minimalem Ressourcenaufwand

  • Schaffung neuer Einkommensquellen für Fischer in Zeiten der Überfischung

  • Reduzierung der Meeresübersäuerung (Zwilling der Klimaerwärmung)

Biologisch abbaubares Plastik

Nach der Proteinextraktion aus Seetang erfolgt die Gewinnung von Alginaten – einer Substanz, die bereits in Kosmetik- und Medizintechnik eingesetzt wird und großes Potenzial für die Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe bietet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bioplastiken zersetzt sich Alginat-Plastik vollständig, da es sich um eine natürliche Substanz handelt, die von Mikroorganismen problemlos abgebaut werden kann.

Aktuell ist Alginat aufgrund der begrenzten industriellen Produktion noch teuer. Satoumi baut auch hier auf dem eigenen Mobilitäts-Prinzip auf um mobile, in Schiffscontainern untergebrachte Extraktions- und Pyrolyseanlagen, um eine dezentrale und skalierbare Alginat-Produktion direkt an den Algenfarmen zu ermöglichen.

CO₂-Zertifikate

Ein zentraler Bestandteil von Satoumi ist die Bereitstellung hochwertiger CO₂-Zertifikate. Diese dienen der Finanzierung unserer Forschung sowie der Skalierung nachhaltiger Technologien. Wir beobachten die Entwicklungen der Kohlenstoffmärkte seit Jahren und sind uns der Herausforderungen bewusst: Viele bestehende Projekte zur CO₂-Reduktion weisen erhebliche Mängel in der Quantifizierung, der Berücksichtigung von Nebeneffekten oder der langfristigen Speicherung auf.

Satoumi verfolgt einen wissenschaftlich fundierten Ansatz, um eine valide und nachhaltige CO₂-Sequestrierung zu gewährleisten. Unsere Prinzipien für hochwertige CO₂-Zertifikate:

  • Quantifizierbarkeit: Die exakte Menge des in Biochar gebundenen CO₂ kann berechnet werden, unter Einbeziehung der Produktionsprozesse und der oberflächlichen mikrobiellen Zersetzung in den ersten Jahren nach Ausbringung des Biochars.

  • Zusätzliche: Ohne die Finanzierung durch CO₂-Zertifikate wäre eine schnelle Skalierung, die Förderung des Seetang-Anbaus und die weitere Forschung und Entwickelung an neuen Nachhaltigkeits-Anwendungen nicht unabhängig und sehr langsam realisierbar.

  • Keine Konkurrenz zu anderen Anwendungen: Durch die Verarbeitung von Biomasse am Ende ihrer Nutzbarkeit und die vorherige Extraktion von Proteinen und Alginaten wird sichergestellt, dass keine Ressourcen verschwendet werden.

  • Langfristigkeit: Während Bäume über die Zeit zersetzt werden, bleibt Biochar über Jahrhunderte stabil (Beispiel Terra Preta im Amazonasbecken).